PANGEA wird zu hundert Prozent durch öffentliche Fördergelder finanziert. Unsere Hauptförderung der Integrationsstelle des Landes Oberösterreich wurde im Frühjahr 2024 jedoch unerwartet um mehr als die Hälfte gekürzt. Dies stellt uns vor große Herausforderungen und verlangt schwierige, unangenehme Maßnahmen von unserer Seite. Trotzdem arbeiten wir weiter und hören auf keinen Fall auf! Hier teilen wir mit euch das vollständige Vorwort von unserem Jahresbericht 2023, wo wir unsere Gedanken zur Kürzung festhalten. Sehr gerne könnt ihr diese Seite in euren Kreisen teilen! Hier ist der Link dazu:
https://www.pangea.at/de/ankuendigungen/2024/forderkurzung-2024
Wie viel kostet PANGEA? Unsere Finanzordner geben eine präzise, aber unvollständige Antwort. Sie zeigen, wie sich PANGEA über die Jahre hinweg auf die herrschenden Situationen anpassen musste. Ein Beispiel: Ende 2024 werden unsere Finanzordner zeigen, wie sich PANGEA auf die jetzige, enorme Förderkürzung anpassen musste.1
Wie viel kostet PANGEA? Die Liste von scheinbar messbaren und optimierbaren Beiträgen ist lang: Wie viele Kontakte hat der Verein, welche Veranstaltungen werden besucht, wie viele Programmstunden leisten wir im Vergleich zum letzten Jahr, sind die Themen im Programm ausgeglichen, relevant und bereichernd? Sind das aber die einzigen oder gar die wesentlichen Beiträge unseres Vereins? Wir glauben nicht. PANGEA schafft Community. PANGEA schafft Begegnung. PANGEA unterstutzt und bezieht Menschen mit ein, die manchmal in schwierigen Lebenssituationen stehen. PANGEA ermöglicht das Mitwirken an gemeinsamen Projekten, fördert kritisches Denken und künstlerisches Gestalten. Das ist der eigentliche Rohstoff und Zweck von PANGEA.
PANGEA kostet viel. Viel Kraft, viel Einsatz, viel Zeit. Dem gegenübergestellt kostet PANGEA eigentlich wenig Geld: Ein Jahr von PANGEA beinhaltet mindestens 2600 Arbeitsstunden. Von diesen sind ca. 1800 Stunden bezahlt – auch wenn, leider, schlecht bezahlt.2 Die restlichen, mindestens 800 Stunden sind freiwillige und ehrenamtliche Arbeit. Die persönliche, emotionale Rückmeldung ist eine große Belohnung dafür. Unsere Kräfte sind jedoch nicht unerschöpflich.
PANGEA leistet seit bald 20 Jahren eine wichtige Arbeit, die professionelle Strukturen und Organisation benötigt. Wir werden die harten Zeiten überwinden. Dennoch kritisieren wir die Prekarisierung von Arbeitsbedingungen und die Beschränkung des Spielraums von lokalen Initiativen. Auch als Zeichen von Solidarität mit den anderen oberösterreichischen Vereinen, die von schweren oder sogar unüberwindbaren Herausforderungen getroffen wurden, wollen wir die Relevanz unser aller Arbeit betonen. Und hiermit betonen wir sie, bevor alles wie eine Wüste ausschaut.
Andreu Vall Portabella und Sanja Bajakić
für den PANGEA-Vorstand
1 Dieser Text entstand Anfang 2024, nachdem eine Kürzung unserer Hauptförderung um 55 Prozent bestätigt wurde. Das zwingt uns zur Kürzung unseres Programms und der bezahlten Arbeit.
2 Die bezahlte Arbeit bei PANGEA hatte bis zur jetzigen Kürzung nicht einmal einem Vollzeitäquivalent entsprochen und das Gehalt entspricht auch nach wie vor nicht den Empfehlungen des Fair-Pay-Gehaltsschemas in der Kulturarbeit.